1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47,

Tag 4: Siegerehrung im Schlafanzug

Tag 4: Siegerehrung im Schlafanzug

Der eigentlich letzte Tag war noch einmal der Tag der großen Gefühle. Bei vielen schlugen zwei Herzen in der Brust: eines, das bedauerte, dass die Klassenfahrt dem Ende entgegenging und eines, das sich auf zuhause freute. Ein bisschen vom Lagerkoller angesteckt nahmen die kleinen Streitereien zu und das Lehrerteam hatte allerhand zu schlichten. Übersteigerter Ehrgeiz und Neid machten die Zusammenarbeit in manchen Horden schwer. Bei vielen lief es aber auch Hand in Hand.

Die Abschlussbewertung stand schließlich an. Also hieß es Lager fertig bauen und die Präsentationstische mit den Werk-Ergebnissen richten. Nebenbei Feuerholz sammeln und Koffer packen. Auch die Lehrer rangen mit sich: Welche Horde hat wie viele Punkte verdient? Wiegt das Lager mehr als die einzelnen Arbeiten an Kleidern, Töpfen und Waffen?

Romanische Steinzeitgefühle gab’s noch am Lagerfeuer und danach präsentierten die Horden ihre einstudierten Tänze. Diese waren das Zünglein an der Waage zwischen Platz 1 und 2 sowie 3 und 4. Die Teams gaben alles. Alle machten mit – sei es als Tänzer oder als Trommler. Im 3/4-Takt und im „Rock“-Beat drehten, stampften und hopsten die kleinen Fred und Wilma Feuersteins. Der Endstand war so eng, dass es zwei 1. Plätze gab. Da war die Freude groß.

Wie jeden Abend wurde der Tag mit Einträgen im Steinzeittagebuch beendet. Fazit: Das Leben in der Steinzeit war kein Ponyhof und eine Klassenfahrt ist kein Zuckerschlecken … außer bei der Siegerehrung im Schlafanzug, denn es gab Gummibärchen für alle.

 

Tag 3: Schwarz wie die Nacht?

Wie schon in der Nacht zuvor folgte eine neue, kleine Schülergruppe dem Weckruf der Lehrer um 1:00 nachts zur Nachtwanderung. Große Strecken wurden ganz ohne Taschenlampe bewältig. Zur Überraschung der Mädchen und Jungen ging das ganz gut. Man konzentrierte sich mehr auf sein Gehör und den Tastsinn in den Füßen.

Und man konnte sogar mehr sehen als erwartet: Einzelne helle Blätter leuchteten auf dem schwarzbraunen Waldboden; die grauen Stämme und Zweige der Bäume hoben sich vom gar nicht so dunklen bläulichen Nachthimmel ab; Mondlicht spiegelte sich in Pfützen. Ganz Mutige trauten sich sogar die bei Herrn Sold wartende Gruppe hinter sich zu lassen und ganz alleine durch das Dunkel der Nacht zu Herrn Zibuschka zu wandeln, der ein wenig vorgegangen war (Beweißfoto s.u.). „Das war ein bisschen, wie wenn man mitten in der Nacht aufstehen muss um in Urlaub zu fahren“, sagte eine Schülerin, als man gegen 3:00 zurück ins Landschulheim schlich.

Der Rest des Tages verlief im Grund wie der vorige. Morgens Input zum Thema wie sich die Menschen der Jungsteinzeit auf Berufe spezialisierten und sesshaft wurden. Neben Schnitzen und Töpfern, malten die Schüler mit selbst hergestellten Farben Steinzeit-Motive.

Bei Frau Keller und Frau Weimert konnten sie auch Kleider und Schmuck im Steinzeit-Look designen. Auch wenn das Arbeitsmaterial Reste der modernen Textilindustrie waren, hatte sich am Prinzip des Webens mit einem gesponnen Faden seit fast 10.000 Jahren nichts wesentliches geändert. … und auch schon damals galt: Kleider machen Leute.

 

Tag 2: Die Gefahr aus dem Wald

Nach einer viel zu kurzen Nacht machte das SCHUL-Landheim seinem Namen alle Ehre und die Horden lernten im Kugellager über die Grundlagen des Lebens der Jäger und Sammler in der Altsteinzeit. Einige Schüler waren stundenplantechnisch so aus der Übung, dass sie vor lauter Bogen und Speere schnitzen, den Unterricht versäumten. Das gab Punktverlust für die Horden.

Das Lehrerteam um Herrn Zibuschka an der Waffen- und Werkzeuge-Station machte sich schon ein bisschen Sorgen wegen der scharfen Schnitzmesser. Neben ein paar kleineren Kratzern, die alle mit Heftpflaster versorgt werden konnten, lauerte die wahre Gefahr im Wald. Ein Jung war in Glas getreten und hatte sich durch den Schuh eine tiefe Schnittwunde in der Fußsohle zugezogen. Frau Weimert musste ihre Töpferstation schließen und in die Rolle des Rettungssanitäters schlüpfen. Im Krankenhaus in Grünstadt wurde die Wunde mit zwei Stichen genäht und der Schüler konnte weiter an der Freizeit teilnehmen.

Bei der Station „Hordentanz“ hatte er jetzt als einziger eine gute Ausrede, denn ein „Ich kann nicht tanzen“ ließ Herr Sold nicht zu und alle mussten ran bei den selbstausgedachten Steinzeit-Tanzschritten. … oder zumindest an der Buschtrommel. Agga agga uh!

 

Tag 1: Ankunft in Steinhausen

Nachdem jetzt mit der 5c und d schon die achte Schülergruppe der IGS Frankenthal zum Steinzeitprojekt nach Hertlinghausen aufgebrochen ist, hat Frau Klemm, die Leiterin des Schullandheims, schon darüber nachgedacht, Herlingshausen in Steinhausen umzubenennen.

Der Abschied am Morgen an der Schule ist einigen Schülern und Eltern schon schwergefallen, aber im Bus war das Heimweh schnell vergessen und dann hieß es erst einmal Zimmer und Betten beziehen.

Zum Mittag standen Spaghetti auf dem Speiseplan, die allen geschmeckt haben. Nur laut war es. Ob die Menschen der Steinzeit wohl auch so laut beim Essen waren? Vermutlich nicht, sonst wäre ihnen wohl die Höhlendecke auf den Kopf gefallen. Aber auch schon der Steinzeitmensch lebte nicht gerne alleine. Genau wie sich damals vor 2,5 Millionen Jahren die Familien in Horden zusammenschlossen, mussten auch die 2 Klassen 4 Horden bilden.

Dann ging es los mit Lager bauen, damit an den anderen Tagen noch genug Zeit für die anderen Aufgaben bleibt, welche jede Horde erledigen muss. Einige waren sogar so mutig und wagten sich wie echte Neandertaler barfuß in den Wald … aber nur kurz, damit sich auch keiner erkältet.