1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36, 37, 38, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47,

Abstecher zum Spargelstechen

Abstecher zum Spargelstechen

Spargel (lat. Asparagus) mag nicht zu den Lieblingsgemüsen der Schüler gehören – einige hatten Spargel sogar noch nie probiert. Dennoch oder gerade deshalb hatte sich Team 2017 entschlossen passend zum GL-Thema “Wirtschaften in verschiedenen Räumen” einen Unterrichtsgang zum Spargelhof Schreiber (www.schreiber-gerolsheim.de) zu unternehmen. Hierüber wurde sogar in der Rheinpfalz berichtet: www.rheinpfalz.de/artikel/frankenthaler-schueler-als-spargelstecher/

In Deutschland wachsen ca. 450 Millionen Spargelpflanzen auf rund 27.000 Hektar (= 270.000.000 m²). Es ist damit mit Abstand das wichtigste Gemüse in unserem Land, das mit ungefähr 130 000 t Spargel im Jahr der größte Produzent in Europa ist.

So hat sich auch der Familienbetrieb Schreiber in Gerolsheim 1981 entschlossen sich auf Spargel und Erdbeeren zu spezialisieren. Er bewirtschaftet „nur“ 70 Hektar, was immerhin 150 Fußballfeldern entspricht. Davon wird etwa auf der Hälfte Spargel angebaut. Je nach Witterung werden hier von den 60 Erntehelfern 150 – 300 kg pro Hektar von Hand aus der Erde geholt.

Die knapp 100 Sechstklässler brachten es an den zwei Tagen immerhin auf über 40 kg. Dabei durfte jede Klasse jeweils an einen Damm ihr Glück versuchen. Als Damm bezeichnet man den Hügel, in dem die Wurzelknollen der Spargelpflanze eingegraben und gepflegt werden müssen. Erst nach zwei Jahren können dann erste Spargel geerntet werden.

Geschäftsführer Dirk Schreiber erklärt den Schülern wie man mit zwei Fingern den oberen Teil der Spargelstange freilegt und das sogenannte Stechmesser ansetzt. Manche Kinder scheuen den Erdkontakt. „Da wird man ja ganz schmutzig.“ Die meisten sind aber eifrig bei der Arbeit und setzen auch die Kelle ein, um dem Damm wieder seine ursprüngliche Form zu verpassen.

Die reDuse-Veranstaltung Ende 2018 und die “Fridays for Future”-Bewegung hat die Schüler auch für Umweltthemen sensibilisiert. Daher fragen sie kritisch nach, was mit der ganzen Folie passiert, mit der die Spargeläcker abgedeckt sind. Dirk Schreiber weist darauf hin, dass diese schon allein aus Kostengründen so lange wie möglich verwendet und am Ende dem Recycling-System zugeführt werden.

Zurück auf dem Hof zeigt seine Ehefrau Sarah Grallath wie die Spargelsortier- und Schäl-Anlage funktioniert. Der RNF-Fernsehkoch Marc Kunkel war extra geladen, um das optimale Schälen per Hand zu demonstrieren und unterstützt die Mädchen und Jungen. Den Sparschäler durften die Schüler behalten. Somit war eine wichtige Vorarbeit schon erledigt.

Dennoch hat Kirsten Bischoff mit den MiM-Schüler am nächsten Tag in der Schulküche aller Hand zu tun, um aus der selbsteingebrachten Ernte eine bzw. vier Nudel-Spargel-Pfannen zuzubereiten. Viele finden das Gericht super lecker und einige Schüler werden sogar zum Spargel-Fan überzeugt.

Der Kontakt zum Spargelhof Schreiber wurde durch ein Elternteil hergestellt. Die Robert-Schuman-IGS ist sehr erfreut, mit den Schreibers einen aufgeschlossenen und engagierten Partner gefunden zu haben, so dass die Zusammenarbeit evtl. mit kommenden 6er-Jahrgängen fortgesetzt werden kann.

Die Lehrer sind jedenfalls überzeugt, dass der Besuch des Spargelhofs den GL-Unterricht gut abgerundet hat. Den Schülern konnte der Wert von Lebensmitteln vermittelt und ein Einblick verschafft werden, wie diese in den Kühlschrank kommen. Sie konnten sehen, welch körperlicher Aufwand dahintersteckt und wie zeit- und personalintensiv die Herstellung von der Vorbereitung der Agrarflächen über die Anpflanzung bis zur Ernte ist.

Die Betriebsbesichtigung fand einen schönen Ausklang: Für die Schüler gab es ein frisches Eis und für die hofeigenen Gänse eine Portion Gras. Die 6d hat Unterrichtsgang mit einer Fahrradtour nach Gerolsheim verbunden. Während sich die 6a die Wartezeit auf den Bus mit eine Spielplatzbesuch verkürzt hat.