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Kontrast ist Programm

Kontrast ist Programm

Seit diesem Schuljahr beschäftigen sich 11 Siebt- und Acht-Klässler unter Leitung Herrn Solds einmal anders mit Spielfilmen und Serien. Da wird überlegt, was macht einen Film zu einem guten Film? Ist es die Geschichte? Die Special-Effects? Oder die Schauspieler? Welche Wirkung haben Kamera-Ausschnitt und -Perspektive auf den Zuschauer? Verschiedene Genre von Action bis Drama werden verglichen.

Auf dem Programm stehen amerikanische Serien (Navi CIS) genauso wie deutsche Satire-Krimis (Der Tatortreiniger). Bei „Fast and Furious“ werden nicht nur die Rolle der Frau, sondern auch Gewalt- und Waffenverherrlichung sowie die Gefahren von illegalen Straßenrennen und das Mord-Urteil aus Berlin diskutiert. Das Original „Jumanji“ aus dem Jahr 1995 mit Robin Williams wird mit der Neuauflage mit Dwayne „The Rock“ Johnson verglichen. Die non-lineare Erzählweise von „Ziemlich beste Freunde“ wird ins Bewusstsein gerückt und analysiert.

Im Rahmen der Schulkinowochen, wird so gar der weite Weg ins Roxy Kino in Neustadt an der Weinstraße angetreten, wo der französische Film „Der Himmel wird warten“ gezeigt wird. Er erzählt die Geschichte der zwei jungen Frauen Sonia und Mélanie. Zu beginn ist Sonia in den Fängen der IS auf dem Weg zur Terroristin. Sie wird ihrer Familie wieder zugeführt und es wird aufgezeigt, wie schwer ihre Resozialisation abläuft. Scheinbar unabhängig davon verläuft ein genau gegenläufige Handlungsstrang: Dieser zeigt wie Jugendliche wie Melanie von einem „normalen“ Leben durch die Maschen der Rattenfänger der IS in eine Abhängigkeit geführt werden. Am Ende stellt sich heraus, dass die ismlamisten „Karrieren“ der beiden doch eng miteinander verknüpft sind.

Die schwere Thematik verlangte den jugendlichen Teilnehmern der AG und auch den anderen Kinobesuchern viel ab. Sie verhielten sich vorbildlich und beteiligten sich auch beim Nachgespräch mit einem Medienpädagogen und einer Expertin, die Aussteiger der IS- und auch Neonazi-Szene betreut.

Wie sich später herausstellte, ist der Kinobesitzer des Roxy der Bruder des Lux-Kino-Inhabers in Frankenthal. So sind erste Kontakte geknüpft und die Idee geboren einen Blick hinter die Kulissen eines Kinos werfen zu wollen. Vielleicht will man sogar selbst einen Kino-Abend in der Schulmensa geben. Aber beides steht noch in den „Film-Sternchen“.